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Funktionsweise und Nutzen von Sicherungen und FI-Schaltern

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tellen Sie sich vor, Sie sitzen gemütlich zu Hause, vielleicht mit einer Tasse Kaffee, und plötzlich geht das Licht aus. Genau das ist mir neulich passiert und ich fragte mich, was wohl los war. Wahrscheinlich hat eine Sicherung ausgelöst oder ein FI-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) hat seine Arbeit gemacht. Diese beiden Geräte sind die stillen Helden unserer Stromkreise. Aber wie funktionieren sie eigentlich und warum sind sie so wichtig? In diesem Artikel möchte ich Ihnen die Funktionsweise und den Zusammenhang von Sicherungen und FI-Schaltern näherbringen.

Was ist eine Sicherung und wie funktioniert sie?

Eine Sicherung ist im Grunde ein Schutzmechanismus in elektrischen Anlagen. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Stromkreise vor Überlastung und Kurzschlüssen zu schützen. Ich stelle mir das immer wie einen wachsamen Wächter vor, der sicherstellt, dass der Stromfluss nicht gefährlich wird. Wenn zu viel Strom durch die Leitung fließt, schmilzt ein Draht oder eine spezielle Metalllegierung in der Sicherung und unterbricht somit den Stromkreis.

Ein einfaches Beispiel:

Stellen Sie sich vor, Sie füllen einen Ballon mit Wasser. Wenn Sie zu viel Wasser einfüllen, platzt der Ballon. Ähnlich verhält es sich mit einem Stromkreis. Fließt zu viel Strom, „platzt“ die Sicherung, um Schäden zu verhindern.

Arten von Sicherungen

Es gibt verschiedene Arten von Sicherungen, die je nach Anwendungsbereich unterschiedlich sind:

  • Schmelzsicherungen: Diese bestehen aus einem Draht, der schmilzt, wenn der Strom zu hoch wird.
  • Leitungsschutzschalter: Diese können nach dem Auslösen wieder eingeschaltet werden und bieten Schutz vor Überlast und Kurzschluss.

Was ist ein FI-Schalter und wie funktioniert er?

Ein FI-Schalter dient in erster Linie dem Personenschutz. Er erkennt, wenn ein Mensch in Kontakt mit einem Stromkreis gerät und unterbricht blitzschnell den Stromfluss. Während Sicherungen hauptsächlich das Haus und die elektrischen Geräte schützen, konzentriert sich der FI-Schalter auf den Schutz von Leben.

Ein einfaches Beispiel:

Stellen Sie sich vor, Sie verwenden einen Föhn im Badezimmer und dieser fällt in die Badewanne. Der FI-Schalter erkennt den ungewollten Stromfluss durch das Wasser und schaltet den Strom ab, bevor es zu einem lebensgefährlichen Stromschlag kommen kann.

Funktionsweise eines FI-Schalters

Der FI-Schalter überwacht kontinuierlich die Ströme, die in einen Stromkreis hinein- und aus ihm herausfließen. Normalerweise sind diese Ströme gleich groß. Wenn jedoch ein Fehlerstrom, also ein Stromfluss durch den Körper eines Menschen, auftritt, entsteht eine Differenz. Diese Differenz wird vom FI-Schalter erkannt und der Stromkreis wird sofort unterbrochen.

Technisches Detaisl:

Der FI-Schalter nutzt das Prinzip des Summenstromwandlers. Er misst die Summe der ein- und ausfließenden Ströme. Ist diese Summe nicht null, liegt ein Fehlerstrom vor, und der Schalter löst aus.

Nachfolgend listen wir die Vorteile und Grenzen von FI-Schaltern auf:

Vorteile:

  • Schutz vor lebensgefährlichen Stromschlägen
  • Schnelle Abschaltung bei Fehlerströmen
  • Schutz vor Bränden durch elektrische Fehler

Grenzen:

  • FI-Schalter reagieren erst, wenn ein Fehlerstrom auftritt, das heißt, ein geringer Strom fließt bereits durch den menschlichen Körper, bevor der Schalter auslöst.
  • Sie können keinen Schutz vor Überlastungen oder Kurzschlüssen bieten, dafür sind Sicherungen zuständig.

Zusammenspiel von Sicherungen und FI-Schaltern

Sicherungen und FI-Schalter ergänzen sich perfekt im Stromkreislauf. Während Sicherungen vor Überlastungen und Kurzschlüssen schützen, übernehmen FI-Schalter den Schutz vor Fehlerströmen. Beide zusammen bieten einen umfassenden Schutz für Menschen und Gebäude.

Ein anschauliches Beispiel:

Denken Sie an einen modernen Sicherheitsgurt und einen Airbag in einem Auto. Der Sicherheitsgurt schützt Sie im Fall eines Aufpralls, während der Airbag zusätzlichen Schutz bietet. Ebenso schützt die Sicherung die elektrischen Leitungen, während der FI-Schalter zusätzlichen Schutz vor lebensgefährlichen Stromschlägen bietet.

Anwendung und Vorschriften

FI-Schalter sind in vielen Ländern in Neubauten Pflicht. In Deutschland sind sie seit den 1980er Jahren in Badezimmern vorgeschrieben und seit 2009 auch für alle Steckdosen-Stromkreise. Ich erinnere mich, wie überrascht ich war, als ich das erste Mal davon hörte. Das Nachrüsten in älteren Anlagen ist zwar nicht verpflichtend, aber dringend empfohlen.

Fazit

Sicherungen und FI-Schalter sind essenzielle Bestandteile unserer Stromkreise. Sie arbeiten Hand in Hand, um uns vor den Gefahren elektrischer Ströme zu schützen. Während Sicherungen verhindern, dass Überlastungen und Kurzschlüsse Schäden verursachen, sorgen FI-Schalter dafür, dass Fehlerströme keinen tödlichen Ausgang nehmen. Ein gut ausgestatteter Sicherungskasten mit beiden Schutzmechanismen ist ein Muss für jede sichere Elektroinstallation.
Der beste Schutz ist jedoch immer Vorsicht im Umgang mit elektrischen Geräten. Ein FI-Schalter kann Leben retten, doch ein bewusstes und sicheres Verhalten im Umgang mit Strom ist durch nichts zu ersetzen. Gerne beraten wir Sie ausführlich. Senden Sie uns einfach eine Anfrage an info@elektro-michl.de.

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Quellen:

1. Deutsche Prüfservice - Funktionsweise von FI-Schaltern (https://deutsche-pruefservice.de/fi-schalter-funktion-leicht-erklaert)

2. VERBUND - Informationen zu FI-Schaltern (https://www.verbund.com/de-at/privatkunden/themenwelten/wiki/fi-schalter)

3. Elektro4000 - Verwendung und Funktionsweise von FI-Schaltern (https://www.elektro4000.de/magazin/fi-schalter-erklaerung-verwendung-und-funktionsweise-von-fi-schaltern/)

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